Private Unfallversicherung – Warum sie auch für dich interessant ist
Jedes Jahr gibt es in Deutschland durchschnittlich knapp 10.000.000 Unfallverletzte – Tendenz steigend. Die meisten Unfälle passieren dabei im Freizeitbereich, mit knapp 4.000.000 Unfallverletzten.
Es kann jeden von uns, zu jeder Zeit, an jedem Ort treffen. Meist trifft ein Unfall uns, wenn wir am wenigsten damit rechnen. Warum ist es genau deshalb so wichtig, sich privat gegen dieses Risiko zu versichern?
Wie wird ein Unfall definiert
Nach dem Versicherungsvertragsgesetz wird ein Unfall wie folgt definiert:
Ein Unfall liegt vor, wenn die versicherte Person durch ein plötzlich von außen auf ihren Körper wirkendes Ereignis unfreiwillig eine Gesundheitsschädigung erleidet.
(§ 178 II S. 1 VVG)
Die Gesetzessprache in Deutschland ist bekanntlich schwer zu durchdringen und zu verstehen, doch was genau ist mit dieser Definition jetzt gemeint? Schauen wir es uns doch einmal im Detail an:
- „…Plötzlich von…“
„Plötzlich“ bedeutet in diesem Fall, dass das Ereignis, also der Unfall, in einem kurzen Zeitraum stattfinden muss. Wenn die Person sich also z.B. einer dauerhaften sportlichen Belastungen aussetzt, ist dies nicht mitversichert. Das Ereignis muss unvorhergesehen und plötzlich passieren. - „…von außen auf den Körper wirkendes Ereignis…“
Der Teil des Satzes besagt nichts anderes, als dass äußere Kräfte auf den Körper einwirken müssen. Dies wäre z.B. beim Zusammenprall zweier Autos der Fall, da hier Kräfte von außen (die zusammenprallenden Fahrzeuge) auf den Körper einwirken. - „…unfreiwillig…“
Es muss unfreiwillig geschehen. Dieser Punkt soll einfach nur sicherstellen, dass sich niemand absichtlich verletzt, um eine Leistung aus der Versicherung erhalten zu können. - „…eine Gesundheitsschädigung erleidet…“
Ein Unfall hängt meist mit gesundheitlichen Folgen für die Beteiligten zusammen. Wichtig zu wissen ist, dass die private Unfallversicherung sofort greift, wenn durch den Unfall eine gesundheitliche Beeinträchtigung, auch Invalidität genannt, hervorgerufen wird. Diese wird von einem Arzt attestiert.
Die gesetzliche Unfallversicherung
Die gesetzliche Unfallversicherung existiert als Teil der deutschen Sozialversicherungen, die jeder von uns kennt. Trotzdem ist die gesetzliche Unfallversicherung die am wenigsten bekannte Sozialversicherung. Dies liegt wahrscheinlich daran, dass die gesetzliche Unfallversicherung Sache des Arbeitgebers ist. Dieser meldet seinen Betrieb bei einem Unfallversicherungsträger an und zahlt den kompletten Beitrag für seine Arbeitnehmer. Diese sind dann über ihren Arbeitgeber unfallversichert. Das siebte Sozialgesetzbuch (SGB VII) regelt die gesetzliche Unfallversicherungen und schreibt vor, wann es zu einer Leistung aufgrund eines Unfalls kommt. Da sie vom Arbeitgeber getragen wird, wird auch nur für Arbeitsunfälle geleistet. Dazu zählen: Arbeits- und Wegeunfälle, Berufskrankheiten, Unfälle aufgrund von Instandhaltung von Arbeitsgeräten, etc..
Und genau da liegt das Problem. Der Bereich, in dem statistisch gesehen die meisten Unfälle auftreten, ist in der gesetzlichen Unfallversicherung nicht versichert, nämlich der Freizeitbereich. In der Freizeit passieren fast die Hälfte aller Unfälle und genau da hat man dann keinen Versicherungsschutz. Was bringt es dir also, wenn du zwar gesetzlich versichert bist, privat nicht vorsorgen möchtest und dann ein Unfall in der Freizeit passiert, der dafür sorgt, dass du nicht mehr entsprechend arbeiten kannst.
Genau deshalb ist es so wichtig, hier entsprechend vorzusorgen. Dies kann man z.B. mit Hilfe einer privaten Unfallversicherung.
Die private Unfallversicherung
Hier liegt die Lösung des Problems. Die private Unfallversicherung sichert genau diesen Bereich der Freizeit ab. Doch hier ist nicht nur die Freizeit versichert. Nein, es besteht weltweiter und permanenter Versicherungsschutz. Das heißt, egal ob auf Arbeit, in der Freizeit, oder im Urlaub, man ist zu jeder Zeit abgesichert und braucht sich keine Sorgen zu machen.
Was genau leistet die private Unfallversicherung aber nun? Bei der privaten Unfallversicherung gibt es viele Leistungen, aus welchen der Kunde bei Antragstellung wählen kann. Dazu zählen:
- Invaliditätsleistungen
Dies ist die häufigste Leistung einer Unfallversicherung. Dabei geht es, wie oben schon angeschnitten darum, dass man für eine gesundheitliche Beeinträchtigung eine Einmalzahlung von dem Versicherer erhält, die die Folgen des entstandenen Schadens dämpfen soll. Die Beeinträchtigung (Invalidität) wird von einem Arzt in %-Punkten festgestellt und anhand dieser prozentualen Beeinträchtigung wird errechnet, wie viel der Versicherte von dem Versicherer erhält. - Todesfallleistung
Hier versichert man den Tod der Person mit einer bestimmten Summe. Sollte die verunfallte Person also am Unfall oder an den Folgen des Unfalls auch noch bis zu einem Jahr danach sterben, so erhalten die Hinterbliebenen die versicherte Todesfallsumme. So kann man dann z.B. wenigstens die Beerdigung von diesem Geld bezahlen. - Unfallrente
Ist man nach dem Unfall besonders stark beeinträchtigt und hat man vorher eine festgelegte Unfallrente mit dem Versicherer vereinbart, so erhält man von diesem die vereinbarte Unfallrente ein Leben lang. Dies ist auch sinnvoll für Personen, die man nicht, oder nur sehr schwer in einer Berufsunfähigkeitsversicherung versichern kann. - Tagegeld/ Krankenhaustagegeld
Wie es der Name schon sagt, geht es hier um Tagesleistungen, die aufgrund eines Unfalls gezahlt werden. Hat man mit dem Versicherer ein Krankenhaustagegeld vereinbart und kommt nun durch einen Unfall ins Krankenhaus, so zahlt der Versicherer dem Versicherten für jeden Tag die vereinbarte Leistung. - Bergungskosten, Übergangsleistungen, kosmetische Operationen, …
Eine private Unfallversicherung kann man vielfältig gestalten. Es gibt etliche Bausteine, die man integrieren kann, wenn man möchte. Wichtig ist, dass man einige wichtige Kernbausteine ordentlich abgesichert hat. Wünsche, die man darüber hinaus noch hat, kann man dann entsprechend integrieren.
Das Alles sind mögliche Leistungsbausteine, die man in eine private Unfallversicherung integrieren kann. Wichtig ist jedoch nur, dass man die Chance, sich privat gegen einen möglichen Unfall zu versichern erkennt und auch nutzt. Da man die Versicherung privat abschließt, muss man auch die Beiträge aus eigener Tasche bezahlen. Viele möchten das nicht, oder finden es einfach nicht sinnvoll, sich gegen einen Unfall zu versichern. Natürlich weiß man nicht, ob man diese Versicherung jemals in Anspruch nehmen muss, weil man einen Unfall hatte und nein man hofft natürlich nicht, dass man sie überhaupt in Anspruch nehmen muss, doch was ist, wenn es einen dann doch selber getroffen hat und man ein „Opfer“ der Statistik wird?
Wer braucht sie
Jeder! Die private Unfallversicherung ist neben der Privathaftpflicht und der Berufsunfähigkeit die wichtigste Versicherung für Privatpersonen.
Egal ob Kinder, Jugendliche, Erwachsene, Senioren, Singles, Familien, Vielverdiener oder Geringverdiener, wir alle sind der Gefahr eines Unfalls permanent ausgesetzt. Meist kommt er unerwartet und genau dann ist es wichtig passend versichert zu sein. Das erste Unheil in Form des Unfalls kann man meist nicht verhindern. Das zweite Unheil, nämliche die finanziellen Folgen des Unfalls durch Krankheit, Beeinträchtigung, oder sogar Tod, kann man allerdings vermeiden und genau das sollte man machen. Wer hier mit einer privaten Unfallversicherung vorsorgt, braucht sich wenigstens keine Gedanken mehr über die finanziellen Folgen eines Unfalls zu machen.
Worauf muss man unbedingt achten
Wie schon so oft gesagt, bei jeder Versicherung gibt es kleine, aber entscheidende Vertragsinhalte, die dafür sorgen können, dass die ganze Versicherung sinnlos wird. Deshalb ist es auch hier wieder wichtig, die Feinheiten im Vertragswerk zu kennen und sich fachgerecht beraten zu lassen, um so das bestmögliche für sich rauszuholen.
Habt Ihr in eurer Unfallversicherung zum Beispiel die Trunkenheit am Steuer mitversichert und habt Ihr auch darauf geachtet, dass das Verschlucken von Gegenständen mitversichert ist? Dies sind die zwei Paradebeispiele, die meistens nicht mitversichert sind und doch schön zu haben sind. Darüber hinaus gibt es natürlich noch viele weitere Punkte, auf die man achten sollte!
Damit Ihr euch sicher sein könnt, dass Ihr richtig versichert seid, kramt euren Versicherungsschein heraus und meldet euch bei uns! Wir checken eure Unfallversicherung auf diese Feinheiten und sagen euch, ob Ihr bereits einen passenden Vertrag habt, oder ob Ihr euch über die ein oder andere Änderung Gedanken machen solltet.