Gesetzliche Rentenversicherung – Ein Bestandteil der Altersvorsorge
Fast jeder von uns zahlt hier ein: die gesetzliche Rentenversicherung. Jeder kennt sie und für die meisten ist sie der größte Bestandteil der Altersvorsorge. Viele wissen jedoch nicht, wie genau sie funktioniert, was man von ihr erwarten kann und warum man unbedingt auch noch andere Möglichkeiten nutzen sollte, privat für das Alter vorzusorgen.
So funktioniert die gesetzliche Rentenversicherung
Die gesetzliche Rentenversicherung funktioniert nach dem Umlageverfahren. Das bedeutet, dass die aktuellen Beitragszahler die Renten der aktuellen Rentner finanzieren. Die Beiträge der Beitragszahler werden also direkt “umgelegt” auf die Rentner. Der heutige Beitragszahler bekommt dann seine spätere Rente von den Beitragszahlern der nachfolgenden Generationen und so weiter. Dieser “Generationenvertrag” stellt also sicher, dass die Rente jedes einzelnen durch aktive Beitragszahler finanziert wird.
Die Rente steht also unmittelbar mit den Löhnen im Zusammenhang. Dies bedeutet, dass sie sich auch an den durchschnittlichen Löhnen orientiert. Steigen also die Löhne, steigen auch die Renten (jedoch nicht im gleichen Verhältnis).
Prozentual zahlt ein sozialversicherungspflichtiger Arbeitnehmer zusammen mit seinem Arbeitgeber (50:50) 18,6% von seinem Brutto in die Rentenversicherung ein. Dieser Beitragssatz wird im Laufe der Zeit wahrscheinlich auf bis zu 20% angehoben.
Wer ist gesetzlich rentenversichert
Grundsätzlich sind sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer pflichtversichert. Diese führen ja die Beiträge auch automatisch mit ihrem Arbeitgeber zusammen an die deutsche Rentenversicherung ab. Neben sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmern, sind aber noch viele weitere Gruppen gesetzlich rentenversichert.
So können auch Selbstständige, Handwerker, Hebammen pflichtversichert sein. Selbstständige, die nicht pflichtversichert sind, können freiwillig einzahlen und auch Menschen mit Behinderung, Wehrdienstler, Studenten mit Nebenjob, Minijobber, … haben einen Anspruch auf eine Rentenzahlung im Alter.
Wie viel kann man von ihr erwarten
Die Höhe der Rente richtet sich nach den bis zur Rente gesammelten “Entgeltpunkten”. Diese erhält man im Laufe seines Lebens für das erzielen eines bestimmten Einkommens pro Jahr. Hat man ein Einkommen, welches dem Durchschnittseinkommen der Deutschen entspricht, so bekommt man einen Entgeltpunkt. Verdient man mehr bekommt man auch mehr, verdient man weniger erhält man logischer Weise auch weniger.
Mit Hilfe dieser Rentenpunkte und einer speziellen Formel wird dann die erwartete Rente ausgerechnet.
Um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie hoch die Rente im Durchschnitt ausfällt, zeigen wir euch nun einen sogenannten “Eckrentner”. Dieser ist ein häufig gewähltes Beispiel, an welchem man gut erkennen kann, was den Durchschnitt erwartet. Der Eckrentner hat 45 Jahre lang das deutsche Durchschnittseinkommen verdient und auch in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt. Dieser Eckrentner kann im Rentenalter mit einer Nettorente von ca. 1200€ rechnen. Die Frage ist nun, schafft es wirklich jeder 45 Jahre das Durchschnittseinkommen der Deutschen zu erzielen und selbst wenn, kann man von diesen 1200€ dann auch entspannt leben? Die Antwort ist wahrscheinlich eindeutig.
Das große Problem mit der Rente
Es gibt ein großes, wesentliche Problem mit der gesetzlichen Rente. Der demographische Wandel beeinflusst sie.
Zunächst einmal etwas zum demographischen Wandel. Als demographischen Wandel bezeichnen wir die Veränderung der Alterstruktur in der deutschen Gesellschaft. Deutschlands Gesellschaft wird immer älter, schrumpft darüber hinaus und die Lebenserwartung steigt immer weiter. Zu allem Übel für das Rentensystem sinkt auch noch die Geburtenrate immer weiter. Somit wird es dazu kommen, dass immer mehr erwerbsfähige Bürger immer mehr Rentnern gegenüberstehen.
Doch was heißt das nun für die Rente?
Da die gesetzliche Rentenversicherung nach dem Prinzip des Umlageverfahrens funktioniert, wird es dort in Zukunft zu einem großen Problem kommen. Die immer weniger werdenden Erwerbstätigen müssen die Rentenzahlungen von immer mehr Rentnern schultern. Langfristig wird dieses System nicht erhalten werden können und wir werden wahrscheinlich schon bald mit Leistungseinschränkungen bei der Rente rechnen müssen.
Das heißt: Jeder von uns wird langfristig selber für seine Altersvorsorge verantwortlich sein und kann sich nicht allein auf die gesetzliche Rente verlassen. Wir müssen also so früh wie möglich anfangen für unser Alter vorzusorgen.
Vertraue bei deiner Altersvorsorge nicht nur auf einen Baustein
Es gibt eine schöne Metapher, anhand welcher man direkt erkennt, warum es sinnvoll ist, seine Altersvorsorge nicht nur auf einem Baustein aufzubauen.
Stellt euch vor, Ihr geht in einen großen Keller. In diesem Keller gibt es eine einzige Lampe, die den ganzen Keller ausleuchtet. Nun steht Ihr in diesem Keller und sucht etwas. Auf einmal geht die Lampe kaputt. Was nun? Es wird dunkel! Da es nur eine Lampe gab und diese nun kaputt ist, könnt Ihr eure Suche beenden. Ihr werdet im Dunkeln sowieso nichts finden.
Nun wandeln wir die Geschichte mal ein wenig ab.
Ihr steht in dem gleichen Keller. Der einzige Unterschied ist: statt einer Lampe, gibt es 5 Lampen, die den Keller ausleuchten. Ihr sucht etwas und auf einmal geht wieder eine Lampe kaputt. Was nun? Es ist völlig egal! Da es 5 Lampen gibt, ist es vollkommen egal ob eine kaputt geht oder nicht. Ihr habt trotzdem noch 4 Lampen, die euch das weitere Suchen ermöglichen. Genau deshalb ist es sinnvoll, in seinem Keller mehr als nur eine Lampe anzubringen.
Dasselbe ist es bei der Altersvorsorge. Statt seine komplette Altersvorsorge auf einem Baustein aufzubauen, ist es sinnvoll, sie auf mehreren Bausteinen aufzubauen. So sichert man sich, egal ob ein Baustein kaputt geht oder nicht die spätere finanzielle Sicherheit.
Welche Möglichkeiten der Altersvorsorge habe ich
Neben der gesetzlichen Rentenversicherung gibt es noch viele weitere Bausteine, welche man in seine Altersvorsorge integrieren kann und auch sollte, wie wir bereits gesehen haben.
Um es schlicht zu halten, könnt Ihr euch die 3 Säulen anschauen, die wir auf unserer Homepage empfehlen. Auf diesen 3 Säulen sollte man unserer Meinung nach die eigene Altersvorsorge aufbauen, um sicherzustellen, dass man für die Zukunft entsprechend abgesichert ist. Um es kurz anzuschneiden, geben wir euch einen Überblick, was die 3 Säulen beinhalten:
- Die Basisvorsorge
Hierzu zählt die gesetzliche Rentenversicherung. Sie ist eine Basisvorsorge, die vom Staat verwaltet und gezahlt wird. - Die staatlich geförderte Zusatzvorsorge
Hierbei handelt es sich um Vorsorgeprodukte, welche man für das Alter abschließt. Diese werden dann vom Staat finanziell z.B. in Form von Zulagen bei der Riester-Rente gefördert. - Die private Altersvorsorge
Unter die private Altersvorsorge fallen alle Finanzanlagen, die nicht in irgendeiner Weise gefördert werden. Diese werden also von jedem privat finanziert. Hierzu zählen unter anderem: Einzelaktien, Immobilien, ETF-Sparpläne, Aktienfonds uvm.
Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten Altersvorsorge zu betreiben. Diese Möglichkeiten muss man individuell analysieren, um zu erkennen, welche für einen selbst die besten sind. Wir haben im Bereich der Altersvorsorge viele Jahre an Erfahrung sammeln können und wissen deshalb, worauf es ankommt. Solltet Ihr also Fragen haben, oder euch einfach mal ein paar mehr Infos reinholen wollen, meldet euch bei uns!