Staatliche Förderungen mitnehmen – Die Riester-Rente
Warum soll ich denn heute schon anfangen für mein Alter vorzusorgen? Was in 30 oder 40 Jahren ist weiß ich doch jetzt eh noch nicht. Außerdem bekomme ich doch später Rente, dann habe ich doch alles was ich brauche!
So, oder so ähnlich reagieren Kunden, wenn man ihnen dazu rät so früh wie möglich mit der Altersvorsorge, z.B. in Form einer Riester-Rente, zu beginnen. Leider ist dieser Ansatz ein wenig zu kurz gedacht. Die Meisten verstehen das jedoch erst, wenn es eigentlich schon zu spät ist.
5 Gründe, die dafür sorgen, dass auch du noch heute mit der privaten Altersvorsorge beginnst
“Denn eins ist sicher: Die Rente”
Dies ist ein bekannter Wahlkampfspruch, welcher seit 1986 deutschlandweit bekannt ist. Die Bundesregierung wollte den Bürgern die Sicherheit vermitteln, dass Sie sich um ihr Einkommen im höheren Alter keine Sorgen machen müssen.
Leider hat sich seitdem einiges geändert.
Wer heute keine private Altersvorsorge betreibt, der hat eine Sicherheit, und zwar, dass er im hohen Alter seinen Lebensunterhalt allein von der Rente nicht bewältigen kann.
Warum das so ist und weshalb auch du heute noch mit der privaten Altersvorsorge beginnen solltest, zeigen wir dir anhand von 5 Gründen.
- Demografischer Wandel
Der demografische Wandel ist einer der wichtigsten Faktoren, wenn es um die Rente geht. Die Jahrzehnte 1950-1970 waren meist sehr geburtenstarke Jahrgänge. Doch seit 1990 geht die Geburtenrate permanent zurück und man erkennt deutlich, dass es immer weniger „junge“ Leute gibt. Doch was heißt das jetzt für die Rente von uns allen? Die hohe Geburtenrate in den Nachkriegsjahrzehnten hat dafür gesorgt, dass relativ viele Arbeitnehmer (4 im Durchschnitt) einen Rentner mit ihren Beiträgen zur gesetzlichen Rentenversicherung versorgt haben. Diese Arbeitnehmer aus den geburtenstarken Jahrgängen kommen nun jedoch auch alle dem Rentenalter immer näher. Zusammen mit der sinkenden Geburtenrate lässt sich ganz einfach erkennen, dass zukünftig immer mehr Rentner von immer weniger Arbeitnehmern getragen werden müssen. Dies sorgt dafür, dass die damals „sichere“ Rente immer unsicherer wird.
- Höhere Lebenserwartung
Ein Punkt der die Auswirkungen des demografischen Wandels noch verschlimmert ist die stetig steigende Lebenserwartung. So stand die durchschnittliche Lebenserwartung laut der Weltbank 1990 bei ca. 75 Jahren. Sie ist innerhalb von nur 25 Jahren auf 81 Jahre angestiegen. Mit der Lebenserwartung steigt gleichzeitig die Gesundheit im Alter und das sorgt dafür, dass die Leute ihr Leben immer länger und immer gesünder genießen wollen, wogegen nicht einzuwenden ist. Die Frage ist aber, wo kommen die finanziellen Mittel dafür her?
- Versorgungslücke
Die Versorgungslücke, ein von uns immer wieder erwähnter Punkt spielt auch und gerade bei diesem Thema eine große Rolle. Um zu verstehen, worum es sich bei der Versorgungslücke handelt schaut doch gerne mal hier vorbei.
- Die Inflation
Eine der größten Geldvernichtungsmaschinen auf dieser Welt, die leise und stetig immer mehr Geldreserven der Haushalte vernichtet ist die Inflation. Der stetig steigende Kaufkraftverlust, der 2019 in Deutschland bei ca. 1,5% lag, sorgt dafür, dass sich die Menschen von ihrem hart erarbeiteten Geld immer weniger leisten können. Die Menschen werden also immer älter, bleiben gleichzeitig aber auch immer gesünder, wollen das Leben genießen, werden immer unzureichender durch die staatliche Rente versorgt und können sich real auch noch immer weniger leisten. Allein an diesen Gründen erkennt man, warum es essenziell ist, private Altersvorsorge zu betreiben.
- Das Gefühl von finanzieller Sicherheit
Der letzte, aber unserer Meinung nach wichtigstem Grunde, der für eine private Altersvorsorge spricht, ist der, dass man im Rentenalter einfach unbeschwert leben möchte. Man hat sein ganzes Leben lang gearbeitet und möchte dann seine Rente genießen, doch wie soll das gehen, wenn man sich ständig Gedanken über seine finanzielle Situation machen muss. Dies ist eine enorme psychische Belastung, welche man doch im Alter eigentlich vermeiden will. Genau deshalb ist es so wichtig auch privat vorzusorgen, damit man sich im Rentenalter auf seinem finanziellen Polster unbeschwert entspannen kann.
Die Riester-Rente
Die Riester-Rente ist eine von vielen guten Möglichkeiten für das Alter vorzusorgen. Das schöne an ihr ist, dass sie die privat getätigte Altersvorsorge mit staatlichen Förderungen kombiniert. Doch wie funktioniert das genau?
Im Grunde ist es ein einfaches System. Man zahlt als Beitragszahler 4% seines Bruttojahreseinkommens in einen Riester Vertrag ein. Dabei werden die staatlichen Zulagen bereits berücksichtigt. Höchstmöglich geförderter Eigenbeitrag sind dabei übrigens 2100€ im Jahr. Alles darüber hinaus wird nicht mehr zusätzlich staatlich gefördert. Die Zulagen werden daraufhin für jedes Kalenderjahr, in welchem man dementsprechend eingezahlt hat, in dem Vertrag automatisch gutgeschrieben. Neben diesen Zulagen wird die Riester-Rente aber auch noch in anderer Form staatlich gefördert. Man kann alle eigens geleisteten Beiträge voll in der Steuererklärung angeben. Dies kann die Steuerlast des Beitragszahlers nochmal deutlich verringern.
Staatliche Förderungen mitnehmen
Die staatlichen Förderungen sind bei der Riester-Rente der entscheidende Grund, der für einen Abschluss eines solchen privaten Altersvorsorgeproduktes spricht. Wie sieht die Struktur der Förderungen insbesondere die der Zulagen und Steuervorteile nun genau aus?
Es gibt verschieden Arten der Zulagen, je nachdem in welchen Lebensumständen man sich befindet. Folgende Formen der Zulagen gibt es:
- 175€ Grundzulage
Dies ist die Zulage, welche jeder erhält, der die Beiträge nach dem o.g. Schema zahlt.
- 300€ Kinderzulage (wenn das Kind nach 2008 geboren wurde)
Sollte der Beitragszahler Kinder haben, werden ihm diese gesonderte Zulagen in seinem Vertrag gutgeschrieben, ohne dass er dafür gesonderte Beiträge zahlen muss.
- 185€ Kinderzulage (wenn das Kind vor 2008 geboren wurde)
Um es anschaulicher zu gestalten, haben wir euch im Folgenden ein Rechenbeispiel erstellt, welches unterschiedliche Fälle darstellt.
25-jähriger, alleinstehender Arbeitnehmer | 30-jährige, alleinstehende Mutter von einem Kind | |
Jahresbruttoeinkommen | 36.000 € | 30.000 € |
Davon 4% | 1440 € | 1.200 € |
Abzüglich der Zulage | – 175 € | – 475 € |
Einzuzahlender Beitrag | 1265 € | 725 € |
Monatlicher Beitrag | 105,42 € | 60,42 € |
WICHTIG! Die Steuervorteile, die die beiden Beispielpersonen, durch das Absetzen der Beiträge von der Steuer erreichen könnten, wurden hier noch nicht berücksichtig. Dadurch würde der Eigenbeitrag dementsprechend nochmals sinken.
Für wen ist sie geeignet?
Für einige Personengruppen ist die private Altersvorsorge in Form einer Riester-Rente besonders geeignet. Dazu zählen vor allem:
- Familien oder Ledige mit Kindern
Diese können durch die Grund- und Kinderzulage den Eigenbeitrag, welchen Sie einzahlen müssen, um die volle staatliche Förderung zu erhalten, minimieren. So erhalten sie bei einem geringen Eigenbeitrag eine enorme staatliche Förderung.
- Berufsstarter
Diese haben meist in den ersten Jahren ihres Arbeitslebens ein geringes Bruttojahreseinkommen. Dies sorgt dafür, dass der zu zahlende Eigenbeitrag so gering ausfällt, dass die Zulagen diesen meist schon übersteigen.
Aber neben diesen Personengruppen, für die die Riester-Rente besonders geeignet ist, gibt es auch andere, für die das Riestern auch interessant ist. Grundsätzlich ist es für jeden Arbeitnehmer, der ein sozialversicherungspflichtiges Bruttoeinkommen erhält, interessant. Diese können nämlich ebenso von den Steuervorteilen und Zulagen profitieren, wie alle Anderen auch.
Worauf muss man achten?
Wie bei allen Produkten, die die Altersvorsorge betreffen, gibt es auch bei der Riester-Rente einige wichtige Punkte, die man als Vorsorgender beachten muss.
Hierzu zählen z.B. Feinheiten in den Vertragsdetails, wie die garantierten Rentenfaktoren. Diese bestimmen bereits heute, wie hoch die spätere garantierte Rente sein wird. Passt man hier nicht auf, können die Gesellschaften diese im Laufe der Zeit senken, sodass einem weniger Rente garantiert ist.
Neben diesem Punkt gibt es aber viele weitere Punkte, auf die man beim Abschluss einer Riester-Rente achten muss. Um dort bestmöglich mit Informationen versorgt zu sein, meldet euch gerne bei uns. Unsere Experten im Bereich Altersvorsorge haben mehr als 20 Jahre Erfahrung in diesem Bereich und wissen worauf es ankommt.